3.12.2014

Entwicklung steht nicht still.
Sie findet auch dann statt, wenn uns das Ergebnis nicht gefällt. Es gibt keinen Stillstand. Doch müssen wir uns fragen, ob jede Entwicklung geschehen muss, wie wir sie beeinflussen können.

Was bedeutet der Begriff ‚Entwicklung‘ für uns?
Jeder von uns schreibt drei Begriffe auf Moderationskarten und stellt sie dann in der Runde vor.
Anschließend kategorisieren wir unsere Begriffe und stellen damit ein Tafelbild zusammen.
Ideen zum Begriff 'Entwicklung'


Wir haben den Auftrag unseren beruflichen Werdegang durch Malen, Kollagieren und Schreiben darzustellen.
Meine Geschichte TMB
Nach der Vorstellung unserer Arbeiten geben wir unseren eigenen zunächst einen Titel, und dann denen der anderen Teilnehmer.
Titel TMB
Zum Abschluss des Tages sehen wir den Profilfilm zum Projekt Feinwerk und besprechen, was wir anregend, was wir kritikwürdig fanden.


4.12.2014

Heute war Inklusion das Thema.
Zunächst sollten wir uns auf einer Schnur am Boden je nach unserem Wissensstand zu dem Thema aufstellen.
Ich äußerte meine Unschlüssigkeit, da mir viele unterschiedliche Meinungen begegenen und ich nebendem den Eindruck habe, dass Inklusion ein gesellschaftliches Thema ist und einige Generationen an Entwicklungszeit braucht.
Alexander Dettling hielt nun dazu einen sehr anregenden Impulsvortrag.
Dabei verwies er zum einen auf die Internetpräsenz der Aktion Mensch, auf der mit folgender Grafik der Bergriff Inklusion dargestellt wird:
Inklusion.
In seinem Vortrag sprach Herr Dettling davon, dass Inklusion eine Vision ist, die unerreichbar bleiben muss, weil wir Menschen eben sind wie wir sind, dass diese Vision dennoch hoch gehalten werden muss, da sie dem Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung die Richtung gibt. Inklusion ist also nichts, dass von staateswegen verordnet werden kann, sondern ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess.
Das Neue an der Inklusion sind nicht die Werte; diese stehen im Grundgesetz oder werden von den Religionen formuliert. Neu ist, dass durch die UN-Konvention ausdrücklich benannt ist, dass sie auch für Menschen mit Unterstützungsbedarf gelten, unabhängig davon, wie hoch dieser ist.
Vorher haben wir uns um ein Tuchknäuel auf dem Boden, welches ein uneingeschränktes ‚Ja!‘ zur Inklusion darstellen sollte, zu dieser positioniert.
Einige standen recht weit abseits, einige etwas näher, einige mit einem Bein zum Tuch und mit dem anderen von ihm weg. Auch nach dem Vortrag hatte sich daran wenig geändert, da aus unserer Sicht nicht pauschal gesagt werden kann, dass eine vollumfängliche Teilhabe immer das Richtige ist. Es könnten so durchaus bei einzelnen Überforderungssituationen entstehen. Empathie ist hier gefragt.

Im Anschluss schwenkte das Thema auf Förderplanung und Dokumentation, wozu uns Alexander Dettling die Unterlagen aus seiner Einrichtung vorstellte.
Bei der Förderplanung wird ein System namens SMART benutzt, dass Anforderung an die Zielformulierungen beschreibt. SMART ist eine Abkürzung aus Amerika und bedeutet folgendes:

S: specific => konkret, spezifisch
M: measurable => messbar
A: achievable => erreichbar, attraktiv, anspruchsvoll, akzeptiert, aktiv
R: realistic => realistisch, relevant
T: timely => terminiert

In den Tagesförderstätten der WfbM Rhein-Main werden zwei getrennte Dokumentationen geführt: eine zu den Förderzielen und eine ‚Ereignissdokumentation‘, die Verlaufsdokumentation.
Bei der Identifikation von Förderzielen ist es sinnvoll, nur ein bis zwei Ziele zu formulieren.

Am Nachmittag machten wir eine kollegiale Fallberatung, bei der ich unsere Probleme mit einem Mitglied unserer Arbeitsgruppe in der Heydenmühle thematisieren konnte. Die Ergebnisse der Beratung wurden protokolliert.

Danach schauten wir den Dokumentarfilm zur inklusiven Grundschule Berg Fidel in Münster.


5.12.2014

Themen dieses letzten Tages waren:

  • Belastungen in der Arbeit und der Umgang damit
  • Vorausschau auf die Projektarbeit/Präsentation

 

Alexander Dettling hatte ein weißes Tuch auf dem Boden ausgebreitet und bat uns aus den bereitgestellten Gegenständen Dinge herauszusuchen, die für das stehen, was uns in unserer Arbeit am meisten belastet.
Jeder suchte sich zwei Dinge aus und reihum wurden diese Dinge gezeigt, erklärt und auf das Tuch gelegt.

Belastungen-tmb
Die beschriebenen Belastungen fasste Herr Dettling in folgenden Begriffen zusammen weiße Karten):
Gerüche, chronischer Durchfall, körperliche Kraft bei Pflege [Krafterforderniss, körperl. Belastung], Lärm und Wiederholungen des Gesagten/Lautieren [Stereotypien], fehlende Ideen für Angebote, Beschäftigte nicht durchschauen können, Geräuschkulisse, eigene Grnzen aufrechterhalten, Anforderungen von oben, Übergriffigkeit, interne plötzliche Versetzung, ständiges Motivieren, immer gleiche (Re-)Aktionen, Überforderung durch Ansprüche, schlechtes Gewissen, intime Bedürfnisse, Struktur/Ordnung halten, dauerhafte Erreichbarkeit, ständige Infoflut, mangelnde Kommunikation, ständiges Reagieren, ungenaue Rahmenbedingungen, ständige Wiederholungen/Routinen/Rituale, Schreien.

Diese Begriffe überschrieb er mit vier Kathegorien (rote Karten):
Strukturell, sozial, psychisch und körperlich.